Westermayer/Huefler (Hg.): Hartmut Gruendler Hartmut Gründler - ein "Sokrates unserer Tage" (Schwäbisches Tagblatt, 1.12.1977). Sein mitreißender Essay zur sprachlichen Verpackung der Kernenergie-Werbung der 70er Jahre hat heute noch Gültigkeit - die Kritik des Zwiedenkens kann durchaus auf die sprachliche Vermarktung der Risikotechnologien der 90er Jahre übertragen werden. 

In den fünf folgenden Schriften Gründlers werden seine Hauptanliegen teils noch deutlicher: nicht nur der rastlose Einsatz gegen die atomare Bedrohung, sondern ebenso die Verpflichtung gegenüber der Wahrheit in der Sprache und die kompromißlose Praxis der Gewaltfreien Aktion im Sinne Gandhis. Der gewaltfreie Kampf dieses Tübinger Lehrers gegen die Unwahrheiten in der Atomenergie-Propaganda der Bundesregierung unter Helmut Schmidt fand ein erschreckendes Ende in seiner Selbstverbrennung am Buß- und Bettag 1977 in Hamburg vor dem "Atom-Parteitag" der SPD.

Den dokumentarischen Teil ergänzt eine Auseinandersetzung mit Gründlers politisch-philosophischem Vermächtnis.

Wilfried Hüfler / Manfred Westermayer (Hrsg.): Hartmut Gründler. Ein Leben für die Wahrheit. Ein Tod gegen die Lüge. Schriften - Dokumente - Würdigungen. Gundelfingen: G&M-Westermayer Verlag 1997, 80 Seiten. ISBN 3-923596-06-5, Euro 8,00.